Die Tage werden immer kürzer, ich habe meine dicken Kuschelsocken rausgekramt, zünde abends Kerzen an und ein paar Lebkuchen habe ich auch schon genascht – die Vorweihnachtszeit rückt immer näher. Ich liebe die gemütliche Adventszeit und die Vorfreude auf das traditionelle Weihnachtsfest mit meiner Familie.
In diesem Jahr habe ich schon im November das erste „Vorweihnachts-Dinner“ gekocht. Im Herbst und Winter nehme ich mir besonders gerne die Zeit, lange in der Küche zu stehen und neue Rezepte auszuprobieren. Dabei dürfen die weihnachtlichen Klassiker natürlich nicht fehlen. Trotzdem sollte es ein vegetarisches Menü mit möglichst regionalen Zutaten geben. Nachdem ich mich von einigen Social-Media-Kanälen und den Produkten vom Münsteraner Wochenmarkt inspirieren lassen habe, ist die Idee zu diesem vegetarischen Weihnachtsmenü (welches sich auch schnell vegan abwandeln lässt) entstanden:
Vorspeise: Grünkohlsalat mit Orangen und Ziegenkäse
Hauptspeise: Vegetarische „Rouladen“ mit Rotkohl und Kartoffelpüree
Nachspeise: Apfel-Zimt-Kompott mit Likör und Eis
Für dieses Weihnachtsmenü ist der Einkauf gar nicht so aufwendig gewesen: Viele Dinge, wie beispielsweise Kartoffeln, Senf, Kidneybohnen oder Äpfel (noch aus Mamas Garten) habe ich sowieso zuhause. Auf dem Wochenmarkt habe ich beim Hof Rohlmann Gemüse und Grünkohl gekauft. Beim Stand vom Hof Löbke habe ich die leckeren Gewürzgurken und den fertigen Apfelrotkohl geholt – dadurch habe ich mir etwas Zeit gespart. Da der Rotkohl im Winter Saison hat, kann er aber natürlich auch super frisch zubereitet werden. Außerdem habe ich auf dem Wochenmarkt beim Ziegenhof am Ströhn frischen Ziegencamembert gefunden. Im Supermarkt habe ich Räuchertofu und Seitanfix (den gibt es auch in vielen Biomärkten) gekauft.
Für die Nachspeise habe ich bei der Raphaels Eismanufaktur Stippmilch-Pumpernickel-Zimt-Eis entdeckt: Münsterländer Spezialitäten kombiniert zu einem wahnsinnig leckerem Eis. Bei Raphaels gibt es viele außergewöhnliche und teilweise vegane Eissorten – und im 500g-Becher perfekt für ein schnelles Dessert Zuhause.
Zutaten für vier Portionen:
- 5-7 Blätter Grünkohl
- ca. 100 g Ziegenweichkäse
- 2 Orangen
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Balsamico-Essig
- 1 EL Honig
- 1 EL Senf
- Salz und Pfeffer
1. Für das Dressing den Saft einer halben Orange auspressen. Mit Olivenöl, Senf, Honig, Balsamico, Salz und Pfeffer mischen.
2. Den Grünkohl waschen, die harten Stiele entfernen und die Blätter klein schneiden. Etwas Salz dazugeben mit den Händen einige Minuten gut durchkneten, damit er weicher wird.
3. Das Dressing mit dem Grünkohl vermengen. Den Ziegenkäse und den Rest der Orangen kleinschneiden und zum Grünkohl geben.
Der Salat lässt sich je nach Geschmack sehr gut variieren: Statt Grünkohl kann im Winter auch noch regionaler Feldsalat verwendet werden. Wer keinen Ziegenkäse mag, kann diesen auch super durch Fetakäse oder sogar eine vegane Alternative ersetzen. Außerdem passen geröstete Walnüsse sehr gut dazu.
Zutaten für vier Portionen:
4 Rouladen
- 200 g Geräucherter Tofu
- 120 g Kidneybohnen
- 120 g Gekochte Rote Beete
- 120 g Seitan Fix / Weizengluten
- Paprikapulver geräuchert
Füllung
- Schalotte
- Gewürzgurken
- Geräucherter Tofu
- Senf, Pfeffer
Sauce
- 2 EL Margarine
- 2 Schalotten
- 1 EL Zucker
- 3 Möhren
- Lauch
- ½ Knolle Sellerie
- 500 ml Rotwein
- 750 ml Gemüsebrühe
- 60 ml Gurkensud
- Salz, Pfeffer, 2 Lorbeerblätter
Kartoffelpüree
- 500-600 g mehlig kochende Kartoffeln
- 2 EL Margarine
- 150 ml Milch
- Salz, Muskatnuss
1. Tofu, Kidneybohnen, gekochte Rote Beete, Salz und Paprikapulver pürieren und dann mit Seitan Fix zu einer feinen Masse verkneten.
2. Die Masse in 4 Portionen ausrollen, nach Belieben mit der Füllung belegen, zusammenrollen und mit Küchengarn zusammenbinden.
3. Die Rouladen von allen Seiten in Margarine scharf anbraten. Anschließend einzeln in Alufolie gewickelt 45 Minuten bei 180 Grad Ober- Unterhitze im Ofen backen.
4. Für die Sauce das Gemüse kleinschneiden, die Schalotten in Margarine andünsten und mit dem Zucker karamellisieren lassen. Das restliche Gemüse dazu geben und einige Minuten mitbraten. Das Gemüse mit Rotwein ablöschen (der Boden sollte bedeckt sein) und erst wieder umrühren, wenn dieser verkocht ist – diesen Schritt wiederholen, bis der Rotwein leer ist. Anschließend Gurkensud, Gemüsebrühe und Gewürze dazugeben und ca. 40 Minuten köcheln lassen, bis es eine dunkle Sauce ergibt. Lorbeerblätter herausnehmen.
5. Je nach Geschmack die Sauce fein pürieren und/oder durch ein Sieb streichen.
6. Die Rouladen in die Sauce legen und nochmal 10-15 Minuten köcheln lassen.
Für das Kartoffelpüree mehlig kochende Kartoffeln in Salzwasser weichkochen. Margarine und Milch erwärmen. Alles zu einer cremigen Masse zerstampfen und mit Salz und Muskatnuss abschmecken.
Den Rotkohl erwärmen und zusammen mit den Rouladen der Sauce und dem Püree anrichten oder in Schüsseln auf dem Tisch servieren.
Wenn man das Kartoffelpüree mit Pflanzenmilch zubereitet und veganen Rotwein verwendet, ist die Hauptspeise vegan. Wer den rauchigen Geschmack nicht so gerne mag, kann auch Naturtofu wählen und nur mit etwas geräuchertem Paprikapulver würzen.
Zutaten für vier Portionen:
- 3-4 Äpfel
- ca. 40 ml Likör (Apfel-Zimt von Gerbermann)
- 1 EL Puddingpulver
- Eis (je nach Geschmack)
- ½ TL Zimt
1. Die Äpfel schälen, in kleine Würfel schneiden und zusammen mit dem Likör in einem Topf erhitzen. Auf mittlerer Stufe köcheln lassen.
2. Das Puddingpulver mit einem Schuss kaltem Wasser glattrühren und zusammen mit dem Zimt unter die köchelnden Äpfel rühren. Sobald die Äpfel weich sind, alles zu einer groben Masse zerstampfen (am besten mit einem Kartoffelstampfer).
3. Je nach Geschmack das Kompott erkalten lassen oder noch warm zusammen mit dem Eis servieren.
Ich habe den Apfel-Zimt-Likör von Gerbermann genommen. Wer die Nachspeise lieber ohne Alkohol servieren will, kann den Likör auch durch etwas Apfelsaft ersetzen. Äpfel kann man auch noch im Dezember sehr gut regional kaufen – oder wie ich die restlichen Äpfel aus dem Garten verwerten.
Vegetarische Weihnachten mit Münsterländer Spezialitäten – das ist super lecker und gar nicht so schwer! Mir hat das Menü sehr gut geschmeckt und das Kochen viel Spaß gemacht. Die Rezepte lassen sich gut tagsüber vorbereiten, sodass man sich abends auf die Gäste und das Essen fokussieren kann.
Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!