© Münsterland e.V./Lisa Reitinger
Tierisches Picknick im Münsterland
Picknick mit Alpakas, Ponys und Eseln

Tierisches Picknick

von Lea KirschbergLisa Belting am 26.08.2024

Picknicken kann man im Münsterland fast überall, aber ein Picknick mit tierischen Begleitern ist schon etwas ganz Besonderes. Wir haben uns auf den Weg gemacht, um ein paar tierische Picknick-Erlebnisse für dich zu testen.

Picknick mit Alpakas

Für unser erstes Erlebnis fuhren wir nach Oelde zur Alpakafarm von Linda und Marcus Reher. Die beiden kamen vor ein paar Jahren aus Essen und Münster aufs Land, um dort Alpakas halten zu können. Im Jahr 2021 zogen dann die ersten beiden Alpakas Peanut und Cookie ein. Seitdem ist die Herde stetig gewachsen und mittlerweile wohnen sechs neugierige flauschige Alpakadamen auf der Farm.
Linda empfing uns sehr herzlich auf dem Hof und führte uns sogleich in den Stall zu den sechs Alpakas. Diese warteten schon neugierig auf uns. Es folgte zunächst eine Einführung in das Verhalten und das Wesen sowie die artgerechte Haltung der Alpakas. Wir lernten beide sehr viel Neues und Spannendes über Alpakas, so z. B., dass immer eine Armlänge Abstand zu den Alpakas eingehalten werden sollte, denn: Alpakas sind Distanztiere und halten auf ganz natürliche Weise ihren Abstand zu den Menschen ein.

Hier mal einige Fun-Facts über Alpakas:

  • Alpakas haben zum Beispiel nur am unteren Kiefer Zähne (was beim Kauen sehr lustig aussieht).
  • Sie sind von Natur aus Diabetiker und vertragen daher absolut kein Obst.
  • Sie werden einmal im Jahr geschoren und lassen dabei ca. drei bis fünf Kilogramm Wolle.
  • Insgesamt gibt es 22 verschiedene Alpakafarben.
  • Die Sprache der Alpakas heißt „Mööpen“. Und so klingt es auch.

Nach der umfangreichen Einführung und einer kleinen Fütterung der Alpakas zeigte Linda uns die Produkte, die sie und ihr Mann aus der Alpakawolle herstellen. Neben flauschigen und hochwertigen Strickprodukten, die aus handgearbeitetem Garn lokal hergestellt werden, gibt es außerdem noch Seife in verschiedensten Duftrichtungen. Die Seife wird aus dem Keratin der Alpakawolle hergestellt.


Nun war die Zeit für ein sonniges Picknick in Gesellschaft der Alpakas auf der Weide gekommen. Wir platzierten uns im hinteren Teil der Weide auf unserer Picknickdecke und erhielten von Linda einen wunderbaren, bis obenhin mit Leckereien gefüllten Picknickkorb. Während wir in der Sonne saßen, die Alpakas um uns herum grasten und sich wälzten, genossen wir die Ruhe und Entspannung durch die Gegenwart der Tiere und die grüne Umgebung bei leckeren Getränken, Obst, Gemüse, Käse sowie andere süße und herzhafte Überraschungen. Ein entspannteres Picknick hätten wir uns nicht vorstellen können!

Tipp: Das Haus Nottbeck ist nur ein paar Minuten vom Alpaka-Hof entfernt und mit seinem Museum für Westfälische Literatur einen Besuch nach dem Alpaka-Picknick wert!

Picknick mit Ponys

Unsere zweite Station war die Reitschule Hippo Fun in Münster. Auf dem Hof angekommen sahen wir zuerst einige Kinder, die gebannt auf den Pony-Stall blickten – nur waren keine Ponys zu sehen. Doch plötzlich bogen etwa 50 kleine Shetlandponys in leichtem Galopp um die Kurve. Anscheinend waren sie auf die große Weide ausgebüchst und mussten jetzt erstmal wieder in den Stall manövriert werden.

Das war jedoch schnell geschafft und wir wurden vom Hof zu unserem Pony-Picknick empfangen. Wir erhielten einen großen, gut gefüllten Korb und wurden zu unserem Picknickplatz etwas abseits des Trubels geführt. Hier setzten wir uns an eine klassische Tisch-Bank-Kombination unter einen Baum und inspizierten schonmal das Picknick. Sogleich bekamen wir Besuch von der Hofkatze, die sich erstmal ihre Streicheleinheiten abholte und dann mit uns gemeinsam auf die Ponys wartete. Kurze Zeit später bogen sie auch schon gemächlich trottend um die Ecke und wurden uns übergeben.

Kaum bei uns angekommen zog es die beiden kleinen Ponys auch direkt zu einer kleinen Wiese an unserem Picknickplatz und sie begannen prompt mit dem Grasen. Wir verstanden dies als Signal und machten uns ebenso über unseren Picknickkorb her. Während die Ponys genüsslich grasten, ließen wir uns das Picknick schmecken. Enthalten waren verschiedene Getränke sowie leckere Paninis, Muffins und eine kleine Tüte, die mit „Für die Ponys“ beschriftet war und Pellets enthielt. Mit den Pellets machten wir uns zunächst mal bei den Ponys beliebt und machten uns danach ans ausgiebige Striegeln und Bürsten.


Als das Fell der beiden glänzte und unser Picknickkorb leer war, begaben wir uns auf eine kleine Spazierrunde zu einer der Koppeln. Zwar war es etwas mühselig, die beiden Ponys vom Mitlaufen zu überzeugen (denn das Gras war einfach zu lecker), aber die Pellets waren dann doch meist ein ausschlaggebendes Argument. Nachdem wir unsere kleine Runde vollführt hatten, auf der die beiden Ponys noch mehr Gras gefuttert hatten, verabschiedeten wir uns von den Tieren wie auch von den Hofbesitzern und traten den Heimweg an.

Tipp

Wem der tierische Spaß bei Hippo-Fun nicht ausreicht, der kann noch einen Ausflug in den nur fünf Minuten entfernten Allwetterzoo Münster dranhängen.

Picknick mit Eseln

Unser drittes und letztes tierisches Erlebnis führte uns nach Lengerich an den Rand des Teutoburger Waldes. Wir fuhren durch Maisfelder, Hügel und Wälder und gelangten schließlich ans Ende einer Sackgasse inmitten grüner Idylle zum Hof von Familie Weiligmann. Hier wurden wir von Dunja Weiligmann gemeinsam mit vier weiteren Gästen herzlich empfangen und sogleich zum Eselstall geführt.


Es folgte zunächst eine Einführung in das Thema „Esel“, während diese gemächlich ihr Heu futterten und uns beäugten. Der Hof beherbergt 13 Esel verschiedener Rassen, Farben und Größen. Dunja erklärte uns, dass es keine bestimmte Farbe gibt, an der man einen deutschen Esel erkennen könnte, denn: Im Gegensatz zu französischen oder amerikanischen Esel-Rassen werden deutsche Esel ausschließlich nach der Größe klassifiziert. Weiter erklärte sie uns, dass Deutschland nie „Esel-Land“ war. Unter anderem, weil das Wetter in Deutschland zu wechselhaft für die Esel ist, denn diese fühlen sich in wärmeren Gebieten wohler. Der Esel ist im Gegensatz zum Pferd das weitaus genügsamere und weniger schreckhafte Tier. Esel sind sehr entspannt, durch und durch „Energiesparmodelle“ und den Menschen außerdem sehr zugewandt, so Dunja Weiligmann.


Nach und nach stellte Dunja uns die gesamte Esel-Herde vor und es war beeindruckend, dass nicht nur die Farben und Größen der Tiere, sondern auch ihre Charaktere sich stark voneinander unterscheiden. Jeder Esel ist seine eigene spezielle Persönlichkeit: Da ist z. B. Durango, als amerikanischer Groß-Esel das „Schlachtschiff“ der Herde, der gern mal Mais klaut; da ist Jasper, der mit einer Ziege und einer Gans aufwuchs und von Weiligmanns Herde erstmal zum Esel umerzogen werden musste; und es gibt den Pyrenäen-Esel Auseth – ein kleines Sensibelchen, das zwar unglaublich feinfühlig ist, aber auch mal Angst vor einem Gänseblümchen hat.


Alle Teilnehmenden durften sich daraufhin einen Esel zum Führen aussuchen. Nachdem wir fünf Esel aufgehalftert, ausgiebig gebürstet und vorbereitet hatten, nahmen wir unsere Wanderpositionen ein. Der Esel Balou – der an einem speziellen Packsattel befestigt unser Picknick trug – durfte als Erster gehen. Das Schlusslicht bildeten die beiden gemütlicheren Modelle der Gruppe, Joliane und Durango. Gemächlich nebeneinander trottend verließen wir den Hof und machten uns auf zu einer circa vier Kilometer langen Tour in den Wald.


Es war ein wunderschöner Sommertag. Und während die Sonne so auf uns herunterschien, spazierten wir auf Feld- und Waldwegen durchs Tecklenburger Land, entlang an Mais- und Getreidefeldern, einem See und altem Baumbestand. Die Ruhe der Natur und die Gemütlichkeit der Esel übertrugen sich spürbar auf uns. Auf einer Lichtung im Wald machten wir auf halbem Weg Rast. Die Esel banden wir an Bäumen an und platzierten uns dann auf der Picknickdecke sowie auf herumliegenden Baumstämmen, um unser heiß ersehntes Picknick zu verköstigen. Es gab Kekse, frisch geschnittenes Gemüse und andere kleine Köstlichkeiten. Im Schatten der Bäume ließ es sich dann auch für eine kurze Rast gut aushalten, während Dunja uns noch ein bisschen über ihre Eselherde erzählte. Am Ende durften wir das übrig gebliebene Gemüse noch an unsere Esel verfüttern, die sich merklich über die Karotten und Gurken freuten, und traten dann den Rückweg an.


Zurück auf dem Hof durften wir die Esel nochmal bürsten und zurück auf die Weide bringen. Wir waren zwar erschöpft von dem Tag und der Hitze, aber der Kopf war im besten Sinne leer und die Friedfertigkeit und Entspannung der Tiere hatten uns angesteckt. Wir verabschiedeten uns von Dunja und den Eseln und traten den Heimweg an. Auf der Rückreise machten wir noch einen kleinen Stopp im malerischen Tecklenburg und rundeten den Tag, der sich wie Urlaub angefühlt hatte, mit einem leckeren Eis ab.

Über Lea Kirschberg

Hi, ich bin Lea und komme aus dem Ruhrgebiet. Was mich aber ins Münsterland zieht? Das ist in erster Linie meine Arbeit. Doch dadurch habe ich die tolle Gelegenheit das schöne Münsterland kennen und lieben zu lernen.

Das Münsterland ist einfach vielfältig und neben der wundervollen Natur schätze ich besonders das Angebot an Freizeit und Kultur.
Am liebsten beschäftige ich mich jedoch mit dem Thema „Picknick im Münsterland“, da ich im Projekt Picknick tätig bin. Unsere tollen Picknick-Plätze und -Erlebnisse möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und stelle sie daher auch hier vor.

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© Lisa Reitinger

Über Lisa Belting

Hi, ich bin Lisa und ich komme ursprünglich aus dem im Rheinland gelegenen Siebengebirge. Nach meinem Studium in Köln hatte ich nicht nur die sieben Berge, sondern auch das Großstadtleben satt und so verschlugen mich meine Lebensumstände ins Münsterland, in das ich mich mit jedem weiteren Jahr hier mehr verliebe. Ich liebe es, hier mit meinem Fahrrad über das weite, platte Land zu juckeln, die vielfältigen Kultur- und Freizeitangebote zu entdecken oder neue kulinarische Spezialitäten zu probieren.

Durch meine Arbeit im Projekt Picknick beim Münsterland e.V. habe ich glücklicherweise die Gelegenheit, meine Liebe für das Münsterland mit dem Beruflichen zu verbinden und die Region noch besser kennenzulernen. Hier möchte ich euch mit auf Entdeckungstour nehmen und euch von meinen Picknick-Erlebnissen berichten.

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