jeweils 17.30 – 21.30 Uhr
Teilnehmende: Max. 12 Personen
Kosten: 45,00 Euro pro Person
Tickets: Telefonisch unter 02591 989090 oder über die Homepage der Familienbildungsstelle Lüdinghausen: www.fbs-luedinghausen.de
In 2022 gab es den Startschuss zu "Picknick aus der Burgküche". Laura hat das Kochevent mit anschließendem Picknick im Juli getestet und möchte dich in diesem Jahr für die neu angebotenen Termine erwärmen.
Wo du dich hier einordnest, spielt keine Rolle, denn das Erlebnis „Picknick aus der Burgküche“ wird dich „SO oder SO“ abholen. Ich hatte das Glück, im Juli einen der heißbegehrten Plätze für diesen neuen Kochkurs zu ergattern. Das Besondere: Kochen in und anschließendes Picknicken vor traumhaft malerischer Burgkulisse. Wo ist das schon möglich? In Kooperation mit der Burg Vischering und der Familienbildungsstätte in Lüdinghausen sowie dem Münsterland-Siegel ist aus dem Projekt Picknick³ beim Münsterland e.V. ein buchbares Picknick-Erlebnis entstanden, das ich gemeinsam mit meiner Mama in diesem Sommer testen durfte. Genauer gesagt, an einem heißen Sommerabend Mitte Juli.
Diese Frage stellte ich meiner Mama, als sich spontan noch ein Platz beim Kochkurs ergeben hatte und ich sie auf dem Weg nach Lüdinghausen einsammelte. Ohne ihr weitere Infos mitzuteilen, steigt meine Mama ins Auto und ist verwundert, als wir an der imposanten Burg Vischering wieder aussteigen. Die Sonne spiegelt sich an den Fenstern der Burg. Es ist ein echt heißer Nachmittag, der einen warmen Sommerabend verspricht. Da sich an Ort und Stelle eine Gastronomie befindet, konnte man sich das mit der „Outdoor-Mahlzeit“ schon ganz gut vorstellen – aber dann enthüllte ich noch einen wichtigen Fakt: Mama, wir müssen aber selbst vorab den Kochlöffel schwingen! Hier Kochen wir? Ja, so ganz vorstellbar ist es erstmal nicht, wenn man die alten Gemäuer und die historische Holzbrücke der alten Wasserburg sieht, aber im Inneren der Hauptburg versteckt sich tatsächlich eine hochmoderne Küche. Einige letzte Besucherinnen und Besucher schlendern gerade noch über den steinernen Burghof, als sich langsam schon unsere Gruppe für den Kochkurs im Burginnenhof versammelt.
Mit diesen Worten holt uns Heike Hoppe von der Familienbildungsstätte ab und wir gehen gemeinsam über mehrere alte und steinige Treppen in den Keller der Burg. Gleich zu Beginn fällt mir der tolle Boden in der Küche auf: Schwarz-weiß gemusterte, quadratische Fliesen – ein echter Hingucker, dazu die moderne Fassade der Küche und auf der Theke mit Beeren gefüllte Sektgläser. Hier kann man es sich gut gehen lassen, so der erste Eindruck. Dass wir später beim Kochen noch richtig ins Schwitzen kommen, ließ sich an dieser Stelle noch nicht erahnen. Heike begrüßt uns und wir stoßen gemeinsam mit einem münsterlandtypischen regionalen Sektgetränk an: Dem Amérie von Sasse – ein „Münsterländer Aperitif“, gesponsert vom Münsterland-Siegel, das regionale Produkte auszeichnet. Wieder was gelernt …
Auf dem Tisch in der Mitte der Küche befinden sich unzählige Schraubgläser in verschiedenen Größen und wunderschöne hölzerne Kisten mit dem Schriftzug „Picknickkiste“. Der No-Waste-Gedanke steht im Münsterland gerade beim Picknicken ganz weit vorne! In den kleinen und großen Mehrweggläsern werden sich dann später unsere fertigen Speisen wiederfinden. Jeder bekommt eine eigene Picknickkiste. Wo und in welch toller Kulisse und schönem Ambiente wir später picknicken werden, erfahren wir an dieser Stelle noch nicht. Klar ist: Wir kochen zunächst die Picknickrezepte – regional, nachhaltig und hoffentlich auch lecker!
Nachdem wir uns in kleine Gruppen für die einzelnen Picknickrezepte, fünf an der Zahl, eingeteilt haben, geht es los mit dem Koch-Gewusel. Alle schwärmen auseinander, um die Utensilien zum Kochen für ihre Speisen zusammenzusuchen. Auf der „To-Do“ bzw. Rezeptliste stand: Ein Sandwich-Mix aus dem Glas, ein fruchtiger Glasnudelsalat (mein persönlicher Favorit!), Götterspeise mit Pumpernickel-Crunch (ganz münsterland-like), ein Kuchen direkt im Glas gebacken. Und das Highlight: Kartoffelwaffeln nach altem Burgrezept mit Ingwer-Dipp. Da läuft einem schon das Wasser im Munde zusammen. Das alte Waffeleisen zum Burgrezept steht sogar noch in der Küche und bietet einen echten Blickfang. Gebacken werden die Kartoffelwaffeln allerdings in einem modernen Waffeleisen aus der Küche. Schmeckt mit Blick auf das alte historische, eventuell leicht rostige Eisen vermutlich auch besser. Die Herstellung der Kartoffelwaffeln hat es in sich und ist wohl das körperlich anstrengendste Rezept. Mit einer manuellen Kartoffelquetsche muss meine Mama kiloweise Kartoffeln quetschen. Aber es hat sich gelohnt!
Ihr möchtet mehr über Picknickerlebnisse im Münsterland erfahren oder direkt selbst eines buchen? Dann schaut doch einfach hier: Picknick im Münsterland.
Als alle Zutaten ihren Weg in die Schraubgläser und Picknickkisten gefunden haben, machen wir uns auf den Weg nach draußen. Einmal durch den Burginnenhof, über die hölzerne Brücke, links um die Ecke beim Backhaus und weiter über die Wiese an der Gräfte entlang bis hin zum Picknickplatz. Vor unseren Augen offenbart sich eine wunderschöne bodentiefe Picknicktafel. „Wow, so instagramable“ sagt eine Gruppe jüngerer Frauen, die dabei sind. Wir lassen uns auf die hübschen und gemütlichen Bodenkissen sinken und stellen unsere Picknickkiste vor uns auf den Tisch. Der schönste Part des Kochkurses steht bevor: Wir picknicken mit Blick auf die tolle Burgkulisse, direkt neben der Gräfte, wo sich Gans und Ente die Feder reichen. Der Sommerabend ist schön warm und es entsteht eine richtig wohlige heimelige Atmosphäre in der Gruppe. Wir tauschen uns über den Geschmack der einzelnen Rezepte aus und plaudern in geselliger Runde über das, was sich hier wohl vor hunderten Jahren mal abgespielt hat. Haben die Burgfräulein und Ritter damals schon im Keller Waffeln backen lassen? „Backen lassen“ wäre in unserem Fall auch schön gewesen, aber man muss sagen, wenn man seine Picknickrezepte selbst kocht und in die Gläser füllt, weiß man, was drin steckt, welche Tipps und Tricks man beim nächsten Kochen von Picknickrezepten beachten kann und vieles mehr – da kann man nur sagen: Es lohnt sich!
Also, ein Erlebnis im Münsterland für Abenteurer und Genießer zugleich? Mein Fazit: Absolut!
Wusstet ihr, dass man auf der Burg Vischering auch frisch gebackenes Brot erwerben kann? Das riecht und schmeckt nicht nur toll, es wird auch vom ersten Brotsommelier des Münsterlandes hergestellt, Jörg Terjung. Er und sein Team versorgen euch im Café Reitstall auf der Burg Vichering aber nicht nur mit tollem Brot, auch Kaffee und Kuchen sind hier hervorrangend. Eine echte Empfehlung! Weitere Infos dazu findet ihr hier: Café Reitstall