In neue Welten eintauchen und dabei etwas Besonderes erleben – das ist für mich immer das Schönste am Reisen. Und so war ich unglaublich gespannt, zum ersten Mal in einem richtigen Schloss zu übernachten: im Schloss Wilkinghege in Münster.
Es war eine sehr warme Sommernacht und mein Kollege und ich waren bis spät abends unterwegs, um den Sonnenuntergang im Münsterland zu fotografieren. Nach einem langen Tag kamen wir dann in der Dämmerung am Schloss Wilkinghege an und waren sofort begeistert von der Stimmung vor Ort.
Bei der Anfahrt führte uns die kleine Straße erst über eine schöne Allee und dann hin zum relativ versteckt liegenden Anwesen. Das Schloss ist mit einem Wassergraben umgeben, über den eine Steinbrücke in den gepflasterten Hof führt. Dort gibt es übrigens verschiedene Parkmöglichkeiten und auch Ladesäulen für E-Autos. Gerade in der Dämmerung während der berühmten „blauen Stunde“ sieht das Schloss besonders stimmungsvoll aus mit seinen warmen, gemütlichen Lichtern.
Ein freundlicher Nachtportier empfing uns herzlich und führte uns über das Gelände bis in die großzügige Eingangshalle und zeigte uns anschließend unsere Räume. Die Zimmer sind stilvoll eingerichtet mit altem Mobiliar und Gemälden und lassen keine Wünsche offen. Besonders interessant fanden wir, dass keins der Zimmer gleich aussieht und alle individuell gestaltet wurden: So gibt es Zimmer mit unterschiedlichen Farben, unter anderem auch mit moderner Einrichtung. Müde vom Tag entschlossen wir uns, aufs Zimmer zu gehen und das Schloss am nächsten Tag genauer zu erkunden.
Am nächsten Morgen ging es für uns nach einer kurzen aber gemütlichen Nacht besonders früh raus, denn wir wollten das Schloss nochmals in der Dämmerung fotografieren. Und der Aufwand hat sich gelohnt: In der Nacht war die Lufttemperatur stark heruntergekühlt und sorgte für einen leichten Nebelschleier über den Wassergräben und um das Schloss herum. Wir wanderten mit der Kamera durch den Schlossgarten und um das Anwesen herum, um diese besondere Atmosphäre einzufangen.
Besonders gut gefiel mir dabei die runde Kapelle neben dem Hauptgebäude. Sie liegt direkt am Graben und spiegelt sich im Wasser an windstillen Tagen. Nach einiger Zeit kamen dann die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont und der Nebel um das Schloss begann in einem goldenen Ton aufzuleuchten. Dadurch wirkte das ganze Schloss wie in einem stimmungsvollen Märchen – ein Erlebnis, das ich allen Besucherinnen und Besuchern unbedingt empfehlen will. Die Morgenstimmung am Schloss ist etwas ganz Besonderes.
Nach dem tollen Erlebnis ging es für uns zum Frühstücksbuffet, um uns für den Tag zu stärken. Der Frühstücksraum liegt dabei etwas versteckt im Keller. Unter dem Kellergewölbe sind die Tische bereits um 7 Uhr morgens für die Gäste gedeckt und das Buffet vollumfänglich gerichtet. Auf mehreren Tischen gibt es eine große Auswahl an Broten, hochwertige Käse- und Wurstsorten, Müslis und warme Speisen wie Rührei und Speck. Selbstverständlich gibt es hier auch eine Kanne mit frischem Kaffee direkt am Tisch. Für uns war es nach dem frühen Tagesbeginn der bestmögliche kulinarische Einstieg in den Tag. Nach dem Frühstück ging es für uns wieder jedoch wieder zurück ins Bett, um den wenigen Schlaf in der kurzen Nacht zu kompensieren.
Am Mittag hatten wir dann die Gelegenheit, das Schloss im Hellen zu erkunden, dieses Mal gut ausgeschlafen und erholt. Neben den Zimmern gibt es hier viele verschiedene Räume zu entdecken. Im ersten Stockwerk gibt es ein sonnendurchflutetes Lesezimmer, im Erdgeschoss mehrere Säle. Auch hier hat jeder Saal eine andere Farbe und Einrichtung. Der Rittersaal ist prunkvoll mit rotgoldenen Tapeten eingekleidet, mit roten Stühlen und großen Banketttischen eingerichtet. Das Bankettzimmer erscheint in Blau und Gold, das Reiterzimmer in Orange und Gold. Was die Zimmer gestalterisch vereint, sind hohe Decken mit Stuck und die historischen Gemälde an der Wand. Auch hier wurde viel Wert gelegt auf eine authentische und stimmige Dekoration, damit Gäste in jedem Moment das volle Schloss-Erlebnis mitbekommen können.
Anschließend war für uns die Zeit gekommen, um weiterzureisen. Das Schloss war für uns viel mehr als nur eine hochwertige Unterkunft. Der Aufenthalt war eine kleine Entdeckungsreise und ein tolles Erlebnis. Besonders der Sonnenaufgang am Schloss hat uns besonders gut gefallen und hat sich angefühlt wie in einer atmosphärischen Filmszene. Für alle, die sich genau von solchen Momenten und Stimmungen begeistern lassen, kann ich einen Aufenthalt im Schloss Wilkinghege wärmstens empfehlen!
Dieser Beitrag wurde verfasst von unserem Gastblogger Long-Nong Huang. Ihr wollt mehr von ihm lesen? Besucht ihn auf seinem Blog unter: www.longexplorer.de.
Dieser Blogbeitrag wurde unterstützt durch das EFRE-Förderprojekt “Schlösser- und Burgenregion Münsterland".
Ihr wollt eine Nacht im Schloss verbringen? Weitere Infos findet ihr hier: www.schloss-wilkinghege.de.