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Kunst trifft Kloster

Kunst trifft Kloster

von GastautorIn am 30.05.2023

Münsterland? Is’ doch laaangweiiilig! Dieses Vorurteil gilt es zu überprüfen, deshalb entscheiden mein Mann und ich uns für einen Wochenendtrip unter der Devise „Kunst trifft Kloster“.

Relativ spät brechen wir am 11. November auf. Als wir bei unserer Unterkunft, dem Schlosshotel Surenburg ankommen, ist dies bereits in abendliches Licht getaucht und erscheint in einem fast kitschigen Rosa.

Wir beschließen nicht direkt einzuchecken, sondern wenden uns Wald und Alleen zu, um das restliche Licht für einen Spaziergang zu nutzen.

Der herbstliche Wald ist wunderschön − das Laub bedeckt zentimeterdick die Wege und macht das Gehen zu einem sinnlichen Erlebnis. Der Boden erscheint dadurch herrlich weich und jeder Schritt lässt es rascheln und knistern. Das nahe Ende der Dämmerung zwingt uns zur Rückkehr − wir wären gerne noch viel länger durch den wunderschönen Herbstwald gelaufen.

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Schwimmbad im Hotel inklusive

An der Rezeption stellen wir fest, dass wir unsere Badesachen vergessen haben. Wie blöd ist das denn? Dabei hatte ich mich doch so gefreut, als ich feststellte, dass das Hotel über ein Schwimmbad verfügt. Doch ich bin ein Glückskind: es gibt einen vergessenen Badeanzug in meiner Größe, mein Mann kann gleich zwischen drei verschiedenen Badehosen wählen. Wir freuen uns ganz diebisch und statt eines Essens im Restaurant entscheiden wir uns für einen ausgiebigen Gang ins Badehaus.

Insidertipp

Unbedingt an Badesachen denken! Badeanzug und -hose reichen völlig. Badeschlappen wären ebenso nützlich, können aber auch für zwei Euro im Hotel ausgeliehen werden.

Was treiben die Ziegen im Canyon?

Abends planen wir den folgenden Tag. Wir entscheiden, den Morgen für eine Wanderung zu nutzen und nachmittags das Kloster Bentlage in Rheine zu besuchen. Wir wählen die Teutoschleife „Canyon Blick“, weil wir uns spektakuläre Ausblicke versprechen.

Der Weg ist hervorragend markiert, wir genießen das herrliche Wetter und freuen uns ganz besonders über die lustigen Ziegen bei der „Ziegenhütte“. An den Aussichtspunkten gibt es Infotafeln. Dort erfährt man, dass die Ziegen im Canyon eine wichtige ökologische Aufgabe haben: sie dienen zur Landschaftspflege und tragen somit zum Erhalt der Kulturlandschaft bei.

Tipp: Kurz vor Beendigung der Runde der Beschilderung zum „Jones-Garten“ folgen. Jetzt war die kleine Parkanlage natürlich nicht so schön, aber im Mai, wenn die Glyzinie an einem Aussichtsturm blüht und auch die anderen Beete in Farben getaucht sind, muss dieser Garten einfach herrlich sein.

Nach dieser Wanderung könnten wir eine Stärkung vertragen und entscheiden uns für ein Vietnamesisches Restaurant in der Lengericher Innenstadt. Das vermeintliche Restaurant entpuppt sich als Schnellimbiss. Weil wir an diesem Tag noch so viel vorhaben, beschließen wir dort zu essen. Wir haben es nicht bereut!

Tipp: Minh Minh: riesige(!) Portionen, sehr lecker und überaus preisgünstig (die Reste im „Doggy Bag“ reichten auch noch als Abendmahlzeit...)

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Kunst im Kloster Bentlage

Wir steuern das Kloster Bentlage an, parken am Naturzoo Rheine und freuen uns über den Salinenpark, der in der Herbstsonne in warmen Farben strahlt.

Nach einem kurzen Spaziergang durch den Park erreichen wir das Kloster. Die Ausstellung ist thematisch geteilt: Im Erdgeschoss befinden sich Kunstwerke aus der Klosterkirche und Objekte, die das Klosterleben demonstrieren; im oberen Geschoss sind Werke des 20. Jahrhunderts zu finden, die die Entwicklung der Moderne in Westfalen thematisieren. Ein Besuch der Ausstellung ist lohnenswert, weil sich anhand der ausgestellten Werke die stilistische Entwicklung einiger Künstler sehr gut nachvollziehen lässt.

Tipp: Vielleicht schon morgens die Ausstellung besuchen, um anschließend ausreichend Zeit für Saline und Naturzoo zu haben. Gerade wenn du mit Kindern unterwegs bist, bietet sich eine solche Zeiteinteilung an.

Natürliche Kunst: das „Hockende Weib“

Weil wir am kommenden Tag erst am Nachmittag eine Führung im Kloster Gravenhorst haben, strukturieren wir auch diesen Tag nach dem gleichen Muster. Am Vormittag nehmen wir uns Zeit für eine Wanderung und den Nachmittag widmen wir der Kunst. Als Reminiszenz an unsere Kindheit entscheiden wir uns für das „Hockende Weib“ in den Dörenther Klippen. Der Weg gabelt sich in einen Wanderweg und einen Klettersteig. Wir nehmen die Herausforderung Klettersteig an, genießen den Anblick und das Klettern in den Felsen.

Tipp: Vom hockenden Weib aus, dem Weg noch ein Stück folgen. Dort erreichst du die „Almhütte“, wo du nicht nur eine Pause einlegen, sondern auch eine Aussichtsplattform besteigen kannst. Von hier aus kann man bei herrlichem Wetter bis nach Münster schauen!

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Kunst im stilvoll restaurierten Kloster Gravenhorst

Das Kloster Gravenhorst ist ein Kleinod. Zunächst widmen wir uns den Werken im Außenbereich und besichtigen auch kurz die kleine Klosterkirche. Als wir uns die Innenräume des Klosters erschließen, sind wir begeistert, wie stilvoll es restauriert ist. Ein unglaublich schöner Rahmen für die aktuelle Ausstellung „Kunst in der Region“. In einer Führung erfahren wir Hintergründe zu, Entstehungsgeschichte von und künstlerische Auseinandersetzung mit ausgewählten Werken.

Die Schau ist zu umfangreich, um in einer Führung jeden Künstler differenziert zu präsentieren. Uff! Nach diesem Programmpunkt sind wir vom Wochenend-Input gesättigt und treten den Heimweg an.

Ergebnis unserer Münsterlandstudie

Es heißt: „Reisen bildet“. Wenn dieser Bildungszuwachs dazu führt, dass Vorurteile revidiert werden, ist das umso schöner. Das Münsterland ist langweilig? Nicht die Bohne! Wunderschön ist es, sogar im Herbst bei strahlendem Sonnenschein. Für uns war es die perfekte Mischung aus Naturerlebnis und damit verbundener Bewegung und interessanter Anregung für Herz und Hirn. Wir hatten uns so viele verschiedene Dinge vorgenommen, die wir zum Großteil gar nicht geschafft haben. Ein deutlicher Anreiz, dem nördlichen Münsterland weitere Besuche abzustatten!

Lageplan "Kunst trifft Kloster"

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