Geschenke stöbern, Atmosphäre schnuppern und lecker schmausen – Weihnachtsmarktbummel in Münster

Mein Rundgang beginnt am Giebelhüüskesmarkt an der Liebfrauen-Überwasserkirche. Ein großes, mit Tannenzweigen geschmücktes Tor markiert den Eingang zu den vielen Ständen, die neben Leckereien vor allem Handwerkskunst anbieten. Neugierig schlendere ich von einem Stand zum nächsten und begutachte zunächst Holzartikel, Kerzen, Schmuck und Leuchtsterne. Am Ende des Marktes befindet sich auch dieses Jahr wieder der Lieblings-Glühweinstand von uns Studierenden. Grund dafür ist nicht nur der tolle Blick auf die leuchtenden Türme des St. Paulus Doms, sondern vor allem der Studierendenrabatt. Auch ich kann diesem Angebot kaum widerstehen. Aber ich bleibe standhaft und bewege mich weiter Richtung Innenstadt…

Seinem Namen wird dieser Weihnachtsmarkt auf jeden Fall gerecht. Umgeben von Fachwerkhäusern strahlt der relativ überschaubare Weihnachtsmarkt eine urige und gemütliche Atmosphäre aus. Die rund um die historische Figur des Kiepenkerls angeordneten Stände unterstreichen diesen eigenen Charme. Neben westfälischen Spezialitäten wie Wurst, Senf, Likör und Marmelade entdecke ich hier ebenfalls die Tiroler Küche. Die veganen „Käs’Spätzle“ lächeln mich besonders an. An ihnen kann ich nicht einfach so vorbeigehen. Nach meinem Geschmackstest – der wohlgemerkt aus professionellen Gründen nur für den Blog stattfindet – gelange ich zum Fazit: Eine klare Empfehlung! Gestärkt und zufrieden setze ich meinen Rundgang somit fort…

Dieser Weihnachtsmarkt ist unschwer zu übersehen. Sein Markenzeichen ist die größte Weihnachtstanne Münsters, deren Anreise und Platzierung vor der St. Lamberti Kirche übrigens immer wieder ein lokales Spektakel darstellt. Ursprünglich stammt die diesjährige Tanne sogar aus Münster, fungierte dann aber für einige Jahre auf einem Bauernhof in Schapdetten als Sichtschutz. Jetzt ist sie wieder zurück, um mit der Himmelsleiter um die Wette zu strahlen. Davon erhellt werden die aneinandergereihten blauen Spitzdachbuden, in denen die Händler*innen ein buntes Sortiment an selbstgemachten „Kleinigkeiten“ wie Glaskunst, Filz, Seifen, Hüte, Keramik, Leinwand-Drucke, Holzartikel und vieles mehr anbieten. Ich komme gar nicht mehr aus dem Staunen heraus…

Je näher ich dem Rathaus komme, desto wuseliger wird es. Als größter und ältester Weihnachtsmarkt in Münster lockt er aber verständlicherweise auch besonders viele Menschen an. Mich persönlich zieht es vor allem in den Rathausinnenhof, denn hier erwartet mich etwas, worauf ich mich das ganze Jahr freue: Schmalzkuchen. Unter einem funkelnden Lichternetz stehend genieße ich meine Ausbeute und beobachte das Treiben um mich herum. Anschließend begebe auch ich mich ins Getümmel auf Geschenkesuche. Vor allem hier im Innenhof, in einer aufgebauten kleinen Gasse aus Ständen, finde ich so allerlei Interessantes. Um das Rathaus verteilt stehen hingegen eher Buden zum Sattwerden, aber diese Mission habe ich bereits erfolgreich abgeschlossen…

Ich erreiche den X-MS Markt, der auf dem Harsewinkelplatz direkt an der Skulptur „Kirschensäule“ aufgebaut ist. Bereits die Aufmachung der Stände lässt erahnen, dass dieser Markt etwas anders ist als die anderen. Das Besondere: Ausschließlich regionale Händler*innen und Ehrenämter sowie lokale Gastronomie sind hier vertreten. Ich habe den Eindruck, dass es hier etwas ruhiger zugeht und man die Möglichkeit hat, wirklich mit den Betreiber*innen ins Gespräch kommen zu können. Beispielsweise unterhalte ich mich eine Weile mit Jan Groot, der alte Skateboards upcycelt, indem er sie zu Bilderrahmen, Sitzbänken, Schlüsselanhängern und Blumentopfhaltern verarbeitet. Beim weiteren Schlendern fällt mir bei der Bühne noch ein Klavier auf, das unter einem kleinen Pavillon steht. Es darf von jeder Person gespielt werden. Heute bleibt mir der Klanggenuss allerdings noch verwehrt…

Der letzte Weihnachtsmarkt auf meinem Rundgang befindet sich im Hof des Aegidiimarktes. Gerade als ich ihn betrete, lässt das Münsteraner Regenwetter grüßen. Meiner Weihnachtsstimmung kann diese Begebenheit aber nichts anhaben – dank genügend vorhandener Möglichkeiten zum Unterstellen. Und eine gute Sache hat das Wetter: Ich kann mich sehr gut auf diesem Weihnachtsmarkt umsehen. Großflächig verteilt in Gegenwart einer riesigen Holzpyramide und einem Karussell sind die Stände platziert. Sowohl in Sachen Handwerkskunst als auch kulinarisch bieten sie eine große Vielfalt. Es gibt sogar einen Weihnachtsthron, vor dem sich eine lange Schlange gebildet hat mit Menschen, die einmal in die Rolle des Weihnachtsmannes schlüpfen und sich dabei ablichten lassen möchten. So schön die Vorstellung, ein solches Foto von mir zu besitzen, auch sein mag, für mich endet der gelungene Ausflug jetzt und ich mache mich langsam auf den Heimweg.