Wer kann schon einer guten Praline widerstehen? Diese kleinen hübschen Schokoberge, die dich mit der zarten Verzierung anlachen, als wollten sie sagen: „Na, was denkst du, nach was ich schmecke?“ Ich gebe ehrlich zu: Eine Pralinenschachtel gucke ich mir zuallererst von unten an. Dann weiß ich, welches köstliche Exemplar ich mir bis zum Schluss aufspare oder welche Praline ich anderen anbiete (in der Hoffnung, dass sie die essen, die ich nicht so gerne mag). Deswegen hat es mich sehr gefreut, dass ich Synergieeffekte schaffen und im Auftrag von Paula Pumpernickel die Confiserie Imping in Vreden besuchen darf. Zusammen mit meinem Kollegen Philipp finde ich heute heraus, warum Schokolade glücklich macht.
Wir werden im Konferenzraum der Confiserie Imping von Eva-Maria Imping empfangen. In den gläsernen Vitrinen an den Wänden stehen Pralinenschachteln mit unterschiedlich farbigen Banderolen, auf dem Tisch sind hübsche Pralinen in Vollmilch, dunkler und weißer Schokolade auf einem kleinen Teller drapiert. Ich frage mich, wie lange ich wohl wiederstehen kann, bis ich zur ersten Versuchung in Schokoladenform greife.
Eva-Maria Imping erzählt, dass ihr Vater eine Konditorei im Ort geführt hat und sie über dem Laden gewohnt haben. Sie ist also mit Pralinen, Kuchen und Torten groß geworden, aber das Unternehmen zu übernehmen war für sie keine Selbstverständlichkeit. „Ich habe erstmal BWL studiert und woanders Berufserfahrung gesammelt. Auch schon während der Schul- und Studienzeit habe ich viel gejobbt - aber nur selten im Familienbetrieb. Als Teenager konnte ich mir zunächst schöneres vorstellen als für meine Eltern zu arbeiten.“, erzählt sie. Die Idee mit der Unternehmensnachfolge kam erst nach und nach. Zuerst ist sie in die Firma eingestiegen und hat mit ihrem Vater gemeinsam gearbeitet, bis er sich 2020 dann aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und ihr 2022 alleine das Feld überlassen hat. Geschichten, die das Leben schreibt oder auch: Es kommt immer anders, als man denkt.
Als wir auf das Thema Pralinen zurückkommen und Eva-Maria Imping mir erzählt, dass sie nur hochwertige und frische Zutaten verwenden, wie beispielsweise bei dem Haselnussmark der Haselnusstrüffel, da muss ich doch zugreifen. Auf dem wohl drapierten Tellerchen ist jetzt eine Lücke. Zart schmelzend zergeht mir die Praline auf der Zunge. Philipp dagegen hat sich für „Ecuador“ entschieden, eine Edelbitterpraline. Auch er nickt genüsslich.
Bevor wir in die heiligen Produktionshallen dürfen, werden wir im Sinne der Hygienevorschriften eingekleidet. Auf dem Weg zur ersten Station grüßen uns die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freundlich. Sie wirken gelassen und fröhlich. Vielleicht liegt das an den Pralinen? Wir werden zu einem Edelstahltisch geführt, an dem der allererste Produktionsschritt erfolgt: die Füllung. Zeitgleich röstet eine Kollegin Mandeln und es duftet ein bisschen nach Weihnachten. Auf dem Edelstahltisch gegenüber tunken zwei Mitarbeiterinnen Pralinen mit sehr viel Geschick in flüssige Schokolade und wälzen sie anschließend in Schokoflocken. Welche Pralinen bevorzugt die Chefin? „Münsterländer Herrencreme!“, antwortet Eva-Maria Imping mir mit einem verschmitzten Lächeln. „Das sind diese hier“, sagt sie und deutet auf die frischen Pralinen, die gerade das Schokoflockenprogramm durchlaufen.
Einen Raum weiter entsteht gerade die Kirsch-Praliné – stilecht mit kleiner Kirsche aus grünem Strich und rotem Punkt auf dem Schokokleid. Wir sprechen gerade über den komplexen Prozess der Temperierung von Schokolade und die Versuchung, eine Praline vom Band zu naschen, als eine Dame vom Ende des Bands kommt. Sie spricht die Kolleginnen an, die gerade die Kirschverzierung erstellen. „Das war die Qualitätskontrolle. Irgendwas hat nicht gestimmt“, erklärt mir Eva-Maria Imping. Später stellen wir fest: Auf dem schokoladigen Überzug hatten sich kleine Bläschen gebildet, also stimmte etwas mit der Temperatur der flüssigen Schokolade nicht. Die Bläschen-Kirsch-Praliné musste trotzdem nicht lange darauf warten gegessen zu werden. Ich habe gerne probiert!
Der Werksverkauf bietet nicht nur die handelsüblichen Verpackungen mit Pralinenkompositionen und Gebäck oder „Pralinen auf die Hand“, sondern auch B-Ware. Für einen geringen Preis kannst du ein Tütchen Pralinen „mit visuellem Makel“ erwerben und dich trotzdem über den tollen Geschmack freuen!
Bevor wir in den Verkaufsraum mit den fertigen Pralinen und Pralinenschachteln geführt werden, geht es noch in die Backstube. Hier entstehen hochwertige süße und pikante Gebäcksorten, die wiederum in Dosen verpackt als Konferenzgebäck verkauft werden.
Ich stelle fest, dass die Tätigkeiten hier wahres Handwerk sind. Egal, ob es ums Anrühren der Füllung oder des Teiges geht, das Verzieren, Kontrollieren oder Verpacken: Jeder Handgriff sitzt und wird nicht – wie man es vielleicht von einem mittelständischen Unternehmen denken mag – maschinell durchgeführt.
Bevor es für uns nach Hause geht, dürfen wir im werkseigenen Verkaufsraum noch die fertige Herrencremepraline probieren. Schmeckt noch besser, wenn man weiß, wie viel Arbeit diese kleine Praline gemacht hat!
Wer „Merci“ sagen will, einem lieben Menschen was Gutes mitbringen möchte oder eine besondere Münsterland-Botschaft sucht, sollte sich für eine Schachtel Pralinen der Confiserie Imping entscheiden. Im Onlineshop können alle Produkte bequem nach Hause bestellt werden.
Du möchtest gerne selbst dein Geschick bei der Pralinenherstellung testen? Auf dem Blog von Paula Pumpernickel findest du ein Rezept für Framboise-Chili-Trüffel. Probier's mal aus!
Öffnungszeiten Direktverkauf:
Montag bis Freitag: 9.00 - 12.30 Uhr und 14.30 - 18.00 Uhr
Samstag: 9.00 - 12.00 Uhr
Onlineshop:
imping-confiserie.de/shop