Montagmorgen, frische Luft, die Sonne scheint: bestes Wanderwetter. Mein Sohn kann zwar noch nicht laufen, aber wandern macht auch im Spaß – auf Mamas Augenhöhe hoch oben in der Kraxe sitzend, einem Wanderrucksack, mit dem ich mir den Kleinen auf den Rücken schnallen kann. Für eine Teutoschleife ist mir das zu anstrengend, aber Teutoschleifchen haben für diesen besonderen Ausflug die perfekte Länge. Dieses Mal liegt die Brochterbecker Landpartie vor uns, ein 4,5 Kilometer langer Premium-Spazierwanderweg rund in und um den Ort Brochterbeck. Start und Ziel ist der Platzplatz Dorfplatz.
Gerade erst die Wanderschuhe geschnürt, erwartet uns schon die erste Besonderheit. Auf der Wiese neben dem Mühlensee grasen Al Capone, Vasco, Magnum und Peter Pan: vier Alpakas, die sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen. Sogar Füttern ist mit dem Futter erlaubt, das in einem Automaten angeboten wird. Für mein Sohn das erste Alpaka überhaupt, das er sieht – wer wäre da nicht begeistert? Und Glück haben wir an diesem Montagmorgen auch noch: Eigentlich stehen die Tiere nämlich nur am Wochenende auf der Wiese, wie uns der Brochterbecker Ewald Kluck erzählt. An diesem Montagmorgen fällt seine Alpaka-Wanderung dorthin jedoch etwas später aus.
Wir schauen ihm noch kurz beim Füttern und Anleinen zu, dann geht es weiter: Am schönen Mühlensee und einem erfrischenden Kneippbecken vorbei biegen wir in einen Wanderpfad ein – und erleben wenig später die nächste tierische Überraschung: Gänse und Ziegen am Wegesrand. Nochmal stoppen, nochmal staunen – dann laufe ich weiter über den von Bäumen und Pflanzen umsäumten Pfad. Linke Hand können wir den Blick auf Brochterbeck schweifen lassen.
Der Höhepunkt unserer Tour folgt wenig später nach einem ordentlichen Anstieg – mit Kind auf dem Rücken komme ich ordentlich ins Schwitzen. Von oben haben wir ein tolles Panorama über die Region, das ist der „Münsterlandblick“ (… verraten mir die Schilder). Passend dazu erwartet uns auf dem höchsten Punkt eine gemütliche Wellenliege. Entspannen kann ich dort zwar dieses Mal nicht. Aber es ist der perfekte Platz für eine Kletterpause für meinen Kleinen und für eine Trinkpause für mich. Dabei schweift der Blick in die Weite, das Münsterland voraus, Brochterbeck zu Füßen. Wenig später erblicken wir noch alte Steinbrüche. Weiter geht es zunächst obenauf auf den schmalen Pfaden zwischen grünen Bäumen und Pflanzen, dann hinab ins Tal – und weiter entlang des Waldrandes. Dort erfrischt nicht nur die kühle Waldluft, auch die Bäume sind ein Abenteuer für sich. Mit ihren dicken, verschlungenen und offenliegenden Wurzeln perfekt zum Entdecken für meinen Sohn.
Wenig später queren wir die Straße, dann trifft der Weg auf die Teutoschleife Dörenther Klippen und das Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl. Wer hier noch Kondition hat, kann also ohne Probleme die Route verlängern. Wir entscheiden uns jedoch für das letzte Schleifchen-Stück und den Rückweg zum Parkplatz. Die zusätzlichen zehn Kilo auf dem Rücken haben mich nämlich ganz schön geschafft – und mein Sohn ist auch längst am Gähnen. Über den Haselnusspfad geht es entlang von Gärten zurück in den Ort.
Eigentlich wollten wir noch die Alpakas auf ihrer neuen Wiese besuchen – doch das schaffen wir an diesem Morgen nicht mehr. Vielleicht kommen wir an einem anderen Wochenende nochmal wieder…
Obstproviant getrost zuhause lassen – das gibt es kostenlos entlang der Wege. Die leckeren Brombeeren sind für Groß wie Klein ein Schmaus.
Hey, ich bin Mareike, seit 2019 arbeite ich für die Pressestelle des Münsterland e.V. Doch über das Münsterland berichte ich schon viel länger – seitdem ich 18 bin unter anderem als Journalistin für die Westfälischen Nachrichten. Geboren und aufgewachsen im Münsterland (im liebenswürdigen Vechtestädtchen Metelen) habe ich seit jeher ein Herz für die Region. Von klein auf bin ich am liebsten draußen unterwegs, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad. Eigentlich dachte ich immer, ich kenne die Region gut ... doch der Münsterland e.V. hat mich eines Besseren belehrt. Hier gibt es noch so einiges zu entdecken – und ich habe demnach noch so einiges zu tun!