Unter dem Motto „Ich. Du. Wir. Das Münsterland feiert Picknick“ feierte das ganze Münsterland in diesem Jahr bereits zum vierten Mal die Münsterländer Picknicktage: Vom 14. bis 16. Juni fanden rund 37 verschiedene Picknick-Veranstaltungen statt, bei denen Einheimische, Touristinnen und Touristen Unternehmen und Gäste allerorts zusammenkamen, um im Freien zu speisen, Natur und Kultur zu genießen und zu feiern. Meine schönsten Eindrücke und Erfahrungen möchte ich hier mit euch teilen.
Der erste Stopp auf unserem Picknick-Wochenende führte uns ins südöstlich von Münster im Kreis Warendorf gelegene Ennigerloh. Das idyllische historische Städtchen hat eine wahre Perle zu bieten: ein Naturbad, in dem das Wasser völlig ohne Einsatz von chemischen Zusatzstoffen aufbereitet wird. Neben einem wunderschönen Schwimmbereich für Groß und Klein gibt es ein Sonnendeck, einen kleinen Strand und eine großzügige Liegewiese drumherum.
Und wo könnte man besser ein Picknick veranstalten als hier? Die Stadt Ennigerloh dachte sich das Gleiche und lud zum Auftakt der Picknicktage am Freitag,14. Juni, zu einem Public-Viewing mit Picknick ins Naturbad ein. Passend zum EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland konnten für diesen Abend köstlich gefüllte EM-Picknickkisten vorbestellt werden.
Ab 17 Uhr versammelten sich Menschen auf der Picknickwiese, um gemeinsam die Picknickkisten sowie mitgebrachtes Essen zu verköstigen oder einfach in Liegestühlen zu entspannen. Trotz einiger Regenschauer und Windböen füllte sich das Naturbad stetig mit Fußballfans und Feierlustigen, die gespannt auf den Beginn des Spiels auf der großen Leinwand warteten. Ein Walking Act, das Theater Moustache, sorgte mit Charme und Witz für eine unterhaltsame Einstimmung auf das Spiel.
Pünktlich zum Anpfiff hatte sich das schlechte Wetter verzogen und die Sonne strahlte wieder. Überall herrschte ausgelassene Stimmung, die von Tor zu Tor immer besser wurde. Ob auf Picknickliegen- und decken, im Gras liegend oder unter Strohschirmen mit einem kühlen Bier in der Hand - überall sah man glückliche Menschen, die mit Freunden und Familie zusammengekommen waren, um gemeinsam zu feiern. Die Stimmung war ansteckend und auch ich genoss den Abend in vollen Zügen, obwohl ich kein besonders großer Fußballfan bin. Das Naturbad war in jedem Fall die perfekte Kulisse für eine gelungene Veranstaltung.
Am Samstag,15. Juni, machten wir uns auf den Weg nach Senden in den Ortsteil Ottmarsbocholt. Der kleine Ort, von seinen EinwohnerInnen auch liebevoll „Otti-Botti" genannt, liegt malerisch am Rande des Naturschutzgebiets Davert, nur einen Katzensprung von Münster entfernt.
In diesem Örtchen, inmitten von Feldern, Wald und purer Natur, liegt der Biohof Schwienhorst. Der Familienbetrieb von Andreas und Christiane Schwienhorst stellte 2016 den Betrieb auf Bio um und wirtschaftet seither unter Naturland-Richtlinien. Die Familie bewirtschaftet außerdem die drei Kilometer vom Hof entfernte Gaststätte „Vollmer“ in Ottmarsbocholt.
Unter dem Motto „Landwirtschaft global und lokal erleben" wurde auf dem Hof ein vielfältiges Programm für Groß und Klein geboten. So gab es unter anderem einen Aktionsacker mit Mitmachstationen und viel Infomaterial zum Thema ökologische Landwirtschaft, organisiert vom Vamos e.V.
Wir verließen den Hof alle gut gesättigt und zufrieden, mit vom Wind zerzaustem Haar und einem kleinen Sonnenbrand im Gesicht.
Am Sonntag,16. Juni, dem dritten und letzten Tag unseres ausgedehnten Picknick-Wochenendes, ging es zunächst musikalisch los : Auf der Burg Vischering fand unter dem Motto „Münsterland Festival meets BurgJazz“ ein erlebnisreiches Konzertwochenende statt. Bei insgesamt acht Konzerten konnten die Besucherinnen und Besucher erstklassigen internationalen Jazzstars und spannenden Newcomern lauschen. Anlässlich der Picknicktage und dem zeitgleich am Sonntag stattfindenden Schlösser-und Burgentag fanden eine Jazzmatinee für Kinder und zwei Picknickkonzerte für die ganze Familie statt. Hierfür konnten gefüllte Picknickkiste beim Café Reitstall an der Burg Vischering gekauft und während der Konzerte vor der wunderschönen Kulisse der Burg Vischering verköstigt werden.
Bisher hatte ich die Burg Vischering noch nicht besucht, aber als ich frühmorgens vom Parkplatz um die Ecke bog und einen ersten Blick auf die Burg werfen durfte, fühlte ich mich in eine andere Zeit zurückversetzt. Aus dem Schornstein des urigen Backhauses von Jörg Terjung gleich hinter der Burgmauer stieg Rauch auf, es roch nach frisch verbranntem Holz und es herrschte geschäftiges Treiben. Nachdem die Picknickwiese vor der Konzertbühne aufgebaut war, strömten zahlreiche Familien mit Kindern herein, um einen gemütlichen Platz zu ergattern. Die Liedermacherin Corinna Bilke sorgte ab 11 Uhr für super Stimmung bei Groß und Klein und entführte mit ihrem Programm „Das Grusical“ mit schaurig-schönen Songs und witzigen Dialogen in ein verfluchtes Schloss.
Ich habe mir fest vorgenommen, beim nächsten Konzertwochenende im kommenden Jahr wiederzukommen, um die Musik in dieser einzigartigen Atmosphäre zu genießen, mir ein leckeres Sauerteigbrot aus dem Backhaus zu sichern und den Burggraben entlang zu schlendern.
Für unseren letzten Picknick-Halt schauten wir im Dahliengarten in Legden im Kreis Borken vorbei. Hier, in diesem kleinen, hinter den Mauern einer altromanischen Sandsteinkirche versteckten und verwunschenen Kleinod mitten in Legden, wurde vom Dahliengarten e.V. zum Picknick im Grünen geladen.
Der Dahliengarten beherbergt mehr als 1.800 Dahlien auf rund 4.500 Quadratmetern und insgesamt 180 weltweit gezüchtete Dahliensorten. Obwohl die Dahlien erst ab Mitte Juli in voller Blüte stehen, genossen wir die Ruhe und Atmosphäre dieses besonderen Ortes. Der Dahliengarten e.V. bot leckere Waffeln und sogar Cocktails für die Picknickbegeisterten an..
Wer die Dahlien in voller Pracht sehen will, der sollte den Dahliengarten zwischen Mitte Juli bis in den späten Herbst hinein für ein Picknick besuchen. Besonderer Tipp: Wer den Garten unterstützen möchte oder nach einem besonderen Geschenk sucht, kann für 30 Euro für ein Jahr eine Dahlienpatenschaft für eine Dahlie seiner Wahl erhalten.