Ich habe schon viele Radrouten im Münsterland getestet, eine meiner liebsten ist aber der Südkurs der 100-Schlösser-Route. Welche Stopps sich unterwegs wirklich lohnen, welchen außergewöhnlichen Tieren du unterwegs begegnen kannst und wo es dich zum Essen hin verschlagen sollte, habe ich dir nachfolgend zusammengestellt. Ich habe jetzt schon wieder Lust mich in die Pedale zu schwingen.
Burg Vischering ist eine von drei Burgen im malerischen Städtchen Lüdinghausen und das Ideal einer münsterländischen Wasserburg. In der runden Hauptburg, die ein beliebtes Fotomotiv und bekanntes Ausflugsziel ist, befindet sich heute ein Museum. Die abwechslungsreiche und interaktive Dauerausstellung widmet sich der Geschichte der Burg und ihrer Bewohner. Sehr interessant und sehenswert! Burg Vischering ist zudem Portal der Schlösser- und Burgenregion Münsterland und ein wunderbarer Ausgangspunkt für deine Radtour auf dem Südkurs der 100-Schlösser-Route. Nimm Dir die Zeit für einen Rundgang durch das Museum und tauche ein in die Vergangenheit!
Einfach mal den Blick schweifen lassen, still beobachten wie sich eine Welt entwickelt, die nicht von Menschenhand geprägt ist: Die Steveraue Olfen bietet dir ein Naturerlebnis der besonderen Art. Der renaturierte Steververlauf bietet einzigartig schöne Stellen, die es zu entdecken lohnt. Heckrinder, Wildpferde, Störche und Poitou-Esel bringen dich ins Staunen. Aber auch Eisvögel, Wildgänse, Steinkäuze und andere Kleintiere machen das Naturschutzgebiet lebendig. Auch hier heißt es absteigen und in die Natur eintauchen!
Schloss Nordkirchen ist ein eindrucksvolles Beispiel großer Barockbaukunst. Imposant liegt das Schloss inmitten einer weitläufigen Parklandschaft, die über wunderschöne Spazierwege erkundet werden kann. Höhepunkt der Barockgartenkunst ist die von Johann Conrad Schlaun geplante Venusinsel, die sich im Norden des Schlosses befindet und mit zahlreichen Skulpturen bestückt ist. Steig ab vom Rad und genieße die besondere Atmosphäre von Schloss und Park bei einem ausgiebigen Spaziergang!
Auf dem Weg zwischen Everswinkel und Wolbeck liegt die familiengeführte Brennerei Gerbermann, die bereits 1870 gegründet wurde. Inmitten von Feldern und Wäldern liegt der Hof, auf dem seit fast 150 Jahren landwirtschaftliche Erzeugnisse und hochwertige Spirituosen hergestellt werden. Besuche den eigenen Hofladen und probiere die feinen Destillate und Liköre! Vielleicht ist etwas Passendes für Zuhause dabei.
Stolze Giebelhäuser und Bogengänge flankieren Münsters „Gute Stube“, den Prinzipalmarkt. Dieser einzigartige Straßenraum bildet das Zentrum der Stadt und des münsterschen Geschäftslebens. Er erzählt vom Mittelalter, der Hanse und alten Kaufmannsfamilien. Hier befindet sich das historische Rathaus mit seinem Friedenssaal sowie zahlreiche exklusive Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Flaniere über das Kopfsteinpflaster und unter den Arkaden entlang, bummle durch die vielfältigen Geschäfte oder trink eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wein in einer der Außengastronomien mit Blick auf die Lambertikirche. Zwischen 21 Uhr und Mitternacht hast Du die Möglichkeit, das Türmer-Horn zu hören. Es erklingt täglich außer dienstags jede halbe Stunde vom Turm der Lambertikirche. Das Zeitsignal wird von Münsters Türmerin Martje Thalmann jeweils in alle Himmelsrichtungen getutet. Ein außergewöhnliches Erlebnis!
Für ebenso lehrreiches wie schönes Flanieren empfiehlt sich der botanische Garten der Uni Münster mit Treibhäusern, großem Teich, Steingarten, exotischen Pflanzen und altem Baumbestand. Er ist eine Oase der Ruhe und ein Paradies für alle Gartenfreunde. Lass Dich bei einem Spaziergang im Schatten des Münsteraner Schlosses inspirieren!
Ein beliebtes Ausflugsziel barocker Architektur ist nur wenige Kilometer von Münster entfernt – Haus Rüschhaus. Die berühmte Dichterin Annette von Droste-Hülshoff lebte hier 20 Jahre lang. Sie zog nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter hier ein, nur fünf Kilometer von ihrem Geburtshaus, der Burg Hülshoff, entfernt. Zu ihrer Zeit war der Nutzgarten verwildert und wurde erst später nach Originalplänen des Barockbaumeisters Johan Conrad Schlaun wiederhergestellt. Wandle auf den Spuren Annettes durch die Gartenanlage und fühle dich zurückversetzt ins 19. Jahrhundert!
Burg Hülshoff, das Geburtshaus von Annette von Droste Hülshoff, liegt inmitten eines wunderschönen Parks, umgeben von einer malerischen Gräfte. Im Gewölbekeller des Schlosses befindet sich ein Restaurant, das auf Vorbestellung gefüllte Picknickkörbe bereitstellt. Such dir ein lauschiges Plätzchen im Park mit Blick auf die Burg und genieße die Sonne, den Himmel und die Parklandschaft bei allerlei Leckereien! Danach kannst du dich erholt und gut gestärkt wieder auf dein Rad schwingen.
Die Türme des Ludgerusdoms sieht man bereits von Weitem aus jeder Himmelsrichtung. Das mächtige Gotteshaus wurde 1892-1898 in Form einer neugotischen Basilika erbaut. Der heilige Luidger soll 809 hier gestorben sein. Du musst unbedingt anhalten und dir diesen gewaltigen Kirchenbau im beschaulichen Billerbeck von innen und außen ansehen!
Mach einen knapp 1,5 Kilometer langen Abstecher von der Route zu „Grothues-Potthoff“ in Senden. Der idyllische Hof mit einer fast 800 Jahre alten Familientradition ist ein lohnendes Zwischenziel auf deiner Radtour. Ob Hof-Laden, Hof-Café, Hof-Hotel oder Hof-Park mit SwinGolf, Spiel-Golf sowie Boule- und Freiluftschach-Plätzen – bei Grothues-Potthoff bleibt kein Wunsch offen. Stöbere durch den Hofladen mit einer großen Vielfalt an den unterschiedlichsten Gaumenfreuden, wie Kuchen und Brote aus der eigenen Hof-Bäckerei, Kürbisse im Herbst oder Spargel und Erdbeeren im Sommer.